Magazine 27. Februar 2020

Der Paraíba-Turmalin

Seine lebendig leuchtende Farbe macht den Paraíba-Turmalin zu einem äußerst begehrten Edelstein: Kaum ein anderer Farbstein verfügt über die fesselnde Leuchtkraft eines Paraíba-Turmalins.

Erstmals wurden Farbsteine der Zusammensetzung des Paraíba-Turmalins in der Nähe von São José da Batalha im namensgebenden Bundesstaat Paraíba in Brasilien entdeckt. Später wurden Rohsteine mit derselben chemischen Zusammensetzung, jedoch unterschiedlicher Farbe und Farbintensität, auch in Mosambik und später Nigeria gefunden.

Der Unterschied zwischen Paraíbas und anderen Turmalinen wird in der chemischen Zusammensetzung des Minerals erkennbar: Für die strahlende Farbe von Paraíba-Turmalinen sind die enthaltenen Spurenelemente Kupfer und Mangan verantwortlich. Abhängig vom Verhältnis dieser beiden Elemente variiert auch der Farbton des Edelsteins: Bei höherem Kupfer-Gehalt zeigen sich leuchtend türkise Farben, bei überwiegendem Mangan-Gehalt erstreckt sich das Farbspektrum bis hin zu blaustichigen, violetten Färbungen.

Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung können Paraíba-Turmaline nur in kupfer- und manganhaltigen so genannten Pegmatiten (grobkörniges, magmatisches Gestein) vorkommen. Während es theoretisch weltweit Gebiete mit diesen besonderen Bedingungen gibt, wurden bislang nur Vorkommen in Brasilien, Nigeria und Mosambik entdeckt. Je nach Herkunftsland ist eine mehr oder weniger kräftige Färbintensität der Edelsteine erkennbar: In Mosambik abgebaute Steine zeigen relativ helle Farben, während brasilianische Paraíba-Turmaline in der Regel sehr intensiv sind. Allerdings werden in der Mine im Bundesstaat Paraíba schon längerem keine kommerziellen Mengen mehr abgebaut. Sofern dort überhaupt noch Steine gefunden werden, handelt es sich um sehr kleine Expemplare. In Nigeria werden tendenziell größere Rohsteine gefunden.

Die Paraíba-Turmaline, die in den Schmuckstücken von Schullin Wien verarbeitet werden, werden von der Geschäftsführung meist vor Ort im Süden von Thailand angekauft, wo die Rohsteine geschliffen werden.

Ein Paraíba-Turmalin im rohen Zustand muss außerordentlich behutsam behandelt werden: In Inneren der Edelsteine befinden sich manchmal flüssige Einschlüsse. Deshalb können Paraíba-Turmaline beim Schleifen leichter bersten als andere Farbsteine.

Die atemberaubende Schönheit eines Paraíba-Turmalins bedarf einer sorgfältigen Inszenierung, die die Vorzüge der Steine bestmöglich zur Geltung bringt.

Die Fassung des hier abgebildeten Ringes etwa passt sich perfekt an die fast natürlich belassene Form eines 23.08 karätigen Paraíba-Turmalins an: Die dynamische Form der Krappen, die den Mittelstein halten, wurde von den Krallen einer Raubkatze inspiriert und betont sowohl die Feurigkeit des türkis-blauen Farbtons als auch die Wölbungen der natürlichen Form des Rohsteins. Dieser wurde lediglich mit einem so genannten „Barock-Schliff“ versehen, um die Farbkraft des Steins zur Geltung zu bringen. In die Ringschiene, die aus 18k Weißgold geschmiedet wurde, sind graue Diamanten eingelassen, die mit der leuchtend türkisen Farbe des Turmalins kontrastieren und diese so perfekt zur Geltung bringen.

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